Die Raul-Show - Schalke-Hannover in der 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-16

Es war das Duell der müden Beine: Nachdem beide Teams unter der Woche aus der Europa League aus­schieden, war eine gewisse Müdig­keit zu erwarten – sowohl kör­per­lich als auch geistig. Beide Trainer wiesen daher vor der Partie darauf hin, dass die Fri­sche ihrer Mann­schaften ein ent­schei­dender Faktor werden könnte. Bereits nach wenigen Minuten war klar: In diesem Faktor waren die Königs­blauen über­legen.

Von Beginn weg übten sie ein sehr varia­bles Pres­sing aus. Viele Teams suchen vor dem Spiel eine bestimmte Zone, in der sie den Gegner atta­ckieren. Die Schalker hin­gegen waren in diesem Belang ziem­lich viel­seitig: Mal rückten sie im Kol­lektiv weit nach vorne, um schon Tor­hüter Ron-Robert Zieler unter Druck zu setzen. In anderen Situa­tionen ließen sie sich tief fallen, um die ver­ti­kalen Zuspiel­wege für die Han­no­ve­raner zu schließen. Durch­ge­hend schafften sie es so, die Anbin­dung zwi­schen dem Han­no­ve­raner Mit­tel­feld und dem Sturm zu ver­hin­dern.

Han­nover lief nur 108 Kilo­meter – ein schwa­cher Wert!

Dass Han­no­vers Angriffs­be­mü­hungen stets ins Leere liefen, hatte auch mit der schwa­chen Lauf­leis­tung der Nord­deut­schen zu tun. Mit einer Lauf­strecke von 108 Kilo­meter wiesen sie einen der gerin­geren Werte der Saison auf. Sel­tener als sonst boten sich die Mit­tel­feld­spieler an, auch Pinto war als Staub­sauger nicht so prä­sent. 

Ihre Idee, mit einer ungleich­mä­ßigen For­ma­tion die Angriff­s­power auf der rechten Seite zu bün­deln, ging nicht auf. Hier blühte Rechts­ver­tei­diger Escu­dero auf und war zwei­kampf­stärkster Akteur der Partie (23 gewon­nene Zwei­kämpfe) – es gab kein Vor­bei­kommen an ihm.

schalke

Auch bei den Schal­kern war eine Ungleich­mä­ßig­keit in ihren Angriffen erkennbar: Das Epi­zen­trum ihrer Vor­stöße war fast immer die rechte Seite. Atsuto Uchida schal­tete sich ständig in die Angriffs­be­mü­hungen ein und hatte die zweit­meisten Ball­kon­takte aller Spieler (77). 

Zusammen mit Farfan und Raul schuf er auf seiner Seite Über­zahl­si­tua­tionen, mit denen spe­ziell Pander ein ums andere Mal über­for­dert war. Der Ex-Schalker gewann nicht einmal 40% seiner Zwei­kämpfe und blieb gegen seinen direkten Gegen­spieler Uchida blass. Es war gewiss kein Zufall, dass alle drei Treffer über eben jene Seite fielen. Farfan zeigte hierbei seine Qua­li­täten als Vor­be­reiter – an allen Tref­fern war er mehr oder weniger stark betei­ligt.

Der Mann des Spiels war aber Raul – und das, obwohl er nicht einmal die Hälfte seiner Pässe zum Mann brachte. Doch sein Kampf­geist (er lief in seinen 70 Minuten bis zur Aus­wechs­lung neun Kilo­meter – ein Top­wert) und sein Tor­rie­cher machten ihn einmal mehr zum Publi­kums­helden auf Schalke. Gerade sein zweiter Treffer war äußerst sehens­wert. Für die Schalker Fans bleibt zu hoffen, dass sie ihren Lieb­ling auch nach der Som­mer­pause noch bewun­dern dürfen – die Scheichs in Katar wedeln schon mit den Petro-Dol­lars.

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